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Julia

Alle wollen vegan kochen, aber wie? Jeder soll es kochen können, es soll kostengünstig sein, Rezepte ohne Fertigprodukte: EINFACH – LECKER - NACHHALTIG.

Ich habe mich mein ganzes Leben mit Kochen und Essen beschäftigt.

 

Schon als Grundschülerin wollte ich kochen: In die Familiengeschichte eingegangen ist der Tag, an dem ich das Kartoffelnkochen lernte. Nur die rechtzeitige Rückkehr meiner Mutter bewahrte meine Familie vor der temporären Obdachlosigkeit, denn sie fand einen glühenden Topf mit Kartoffelkohlen auf dem vergessenen Elektroherd vor!

 

In den 80er Jahren kochte ich mich mit meiner besten Freundin durch unsere damaligen Lieblings-Teenie-gerichte: Vanillesoße und Fertigpuddings, Milchreis, Risibisi, Spaghetti Bolognese, Thunfischnudeln, Nudelauflauf und Pizza waren unsere Renner.

Mit vegetarischer oder veganer Küche hatte das nicht viel zu tun, aber kochen habe ich gelernt!

 

Mit 13 erklärte ich mich zur Vegetarierin und Gesundheitsexpertin ;) und begann für meine Familie zu kochen.

 

Zum kreativen Kochen war es aber noch ein weiter Weg. Hinter der Expertinnenmaske verbarg sich eine Essstörung. Ich kochte für die Familie, um die Kontrolle über die Energiewerte meines Essens zu haben.

Als Studierende lebte ich eine gespaltene Haltung zum Thema Ernährung: Einerseits kochte ich mit Freunden an den Wochenenden und an den Feiertagen für meine Familie, andererseits snackte ich mich mit Fertigprodukten durch den Rest meines Lebens, immer mit der Angst vor Übergewicht.

 

Erst mit Ende 20 erkannte ich zufällig: 

Solange ich nur dann esse, wenn ich auch Hunger habe, halte ich mein Gewicht.

  

Wie kam es dazu? Meine damalige Freundin bestand auf einem täglichen gemeinsamen Abendessen. Für mich als chronische Snackerin mit Angst vor zusätzlichen Kilos war dies eine große Herausforderung: Weder wollte ich sie enttäuschen und ihr Essen mit der Begründung „Ich habe keinen Hunger“ ablehnen, noch wollte ich zunehmen. Also musste ich auf meine Snackerei verzichten! Mit einem interessanten Nebeneffekt - Wenn ich nur zwei oder drei Mahlzeiten am Tag esse, kann ich ALLES essen, auf das ich Lust habe, und auch soviel wie ich möchte.

 

Der Weg zum nachhaltigen Kochen war noch lang. Er führte über die Gastronomie.

 

Ich liebe seit meinem ersten Kellnerinnenjob die Gastronomie. Deshalb besuchte ich nach der Schule zunächst eine Hotelfachschule. Obwohl ich dort nicht lange blieb, prägten mich die Diskussionen mit meinen Peers: Was ist qualitativ hochwertiges Essen? Wie erkenne ich ein einwandfreies Produkt? Was ist guter Service? Welche Hygienestandards sind wichtig? Wir arbeiteten im Service und in der Küche und tauchten ein in die ganz besondere Welt der professionellen Restauration.

 

Trotz meiner Liebe zum Fach stieg ich vorzeitig aus der Ausbildung aus. Ich wollte lernen wissenschaftlich zu arbeiten und wurde erstmal Lehrerin. Vielleicht hatte ich auch Angst vor der eigenen Courage – Würde ich es als selbstständige Unternehmerin in der Gastronomie schaffen?

 

Auf Umwegen landete ich in Mexiko. Und...

 

...weit weg von zu Hause wagte ich es 2012, mir einen Traum zu erfüllen...

 

Ich eröffnete ein kleines Restuarant: Das Habibti.

Es musste vegetarisch sein, nachhaltig und fair! Das Konzept ist einfach: Es gibt ein übersichtliches Menü mit untereinander kombinierbaren Elementen. Alles wird ohne Fertigprodukte immer frisch zubereitet.

 

Falafel, Hummus, Tabouleh sind schon immer vegane Klassiker. Irgendwann ersetzte ich die Milchprodukte in Soßen und Mixgetränken durch pflanzliche Produkte - die Gäste fanden es gut.

Und weil alles so lecker und frisch war, wurden viele überzeugte Fleischesser zu Stammkunden des Restaurants. Nebenbei hatte ich selber plötzlich keinen Appetit mehr auf Snacks und Fast-food.

 

In der Pandemie hatte ich Zeit zum Experimentieren. Ich buk (Sauerteig-)Brot, Kekse und Kuchen, fermentierte Kombuchas und gratinierte ohne Käse - und verliebte mich noch mal neu ins Gemüse. Ich wollte lernen, alles selber zu machen und entwarf das Hanna Logo als Markenzeichen für Kekse und Kombuchas.

Inzwischen lebe ich wieder in Deutschland...

 

Ich bilde mich zum Coach weiter und beschäftige mich immer noch damit, wie wir zum Thema Ernährung stehen. Welche Bedeutung hat das Thema in unserer Gesellschaft? Warum essen wir so, wie wir essen? Ist das, was wir essen auch gesund? Schmeckt gesundes Essen besser?

 

Warum fällt es uns so schwer, (Ess)gewohnheiten zu ändern, obwohl wir es doch eigentlich wollen? Warum haben wir Heißhunger und wie beeinflusst unser Umfeld unsere Ernährung? Wie ticken wir in Bezug auf unser Essverhalten und wie können wir uns verändern, ohne uns ständig zu disziplinieren?

Außerdem beschäftigt mich zunehmend das Thema der Planet Health Diet: Wie können wir uns gesund und mit Genuss ernähren, ohne unserem Planeten nachhaltig zu schaden?

Und natürlich koche ich fast täglich ;). Die Rezepte sind so einfach wie möglich.

Jede*r von uns kann einen eigenen Weg finden, Ess- und andere Gewohnheiten erfolgreich und langfristig zu verändern.

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Viel Spaß mit Hanna Vegana!

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     Julia May - Februar 2023, ediert August 2024 

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