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Energiesparen durch Ernährung: Klimakochen mit Hanna Vegana

  • Autorenbild: Julia May
    Julia May
  • 16. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

30% der realen Treibhausgasemissionen sind durch unsere Ernährung verursacht. Die gute Nachricht: Wir können ziemlich einfach etwas dagegen tun.(1) Eine pflanzenbasierte Ernährung ohne Fertigprodukte ist ein nachhaltiger Baustein, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Auch wenn du dich nicht jeden Tag rein pflanzlich ernährst: Klimakochen hat einen Impact, ist gesund für dich und für unsere Umwelt und es bietet dir eine reale Handlungsmöglichkeit.

(veröffentlicht im Juni 23, editiert Oktober 25)

Ich denke oft darüber nach, wie ich durch meine Ernährung auch Energiesparen kann.
Energiesparen durch Ernährung - Wie bekomme ich das besser hin?

HANNAS TOP TEN zum Klimakochen:


Abfall vermeiden!

Etwa 1/4 aller Lebensmittel landen in Deutschland im Müll! Wenn wir frisches Gemüse kaufen, kaufen wir oft zu viel, weil es in großen Portionen kommt oder so schön aussieht. Nur einkaufen, was wir wirklich brauchen ist ganz zentral beim Klimakochen.

Gerade für Singlehaushalte ist weniger ist oft mehr. Wenn du kleine Mengen einkaufst, ist qualitativ hochwertiges frisches Gemüse auch nicht mehr so teuer. Ich habe früher oft zu viel Gemüse gekauft, besonders wenn ich gemischte Salate oder eine Gemüsesuppe kochen wollte - und war dann erstaunt, wie groß die Portion war.

=> Wenn du mal zuviel eingekauft hast, dann bereite das Gemüse zu. Noch heiß in saubere Gläser oder Behälter abgefüllt lässt du es abkühlen und kannst es meistens einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.


Industriell verarbeitete Produkte verbrauchen immer mehr Energie, als unverarbeitete Ware.

=> Mit etwas Zeit und einem Einkaufszettel ist es leichter, im Supermarkt zu unverpackten (oder wenig verpackten) und unverarbeiteten (oder nur leicht verarbeiteten) Produkten zu greifen!


Regionale und saisonale Produkte sind ein fester Bestandteil beim Klimakochen :)

Rübenzucker aus Deutschland schmeckt wie Rohrzucker, muss aber nicht über den Atlantik geschafft werden. Bei Obst und Gemüse lohnt es sich nachzufragen, wo sie herkommen, denn selbst Äpfel oder Spitzkohl sind oft weit gereist. Auch das Bio-Siegel ist keine Garantie für Nachhaltigkeit.

Warum Saisonal? Regionale Produkte sind dann gut für's Klima, wenn bei ihrer Produktion keine extra Energie eingesetzt werden muss, damit sie überhaupt in deiner Region wachsen. Eine Wintertomate aus dem beheizten Gewächshaus in Deutschland verbraucht z.B. viel Energie.

Im Winter esse ich inzwischen kaum noch frische Tomaten. Kohl und Wintergemüse sind eine regionale nachhaltige Alternative.


Wenn du so wenig Fleisch und Milchprodukte wie möglich konsumierst, tust du was für's Klima

Für die Fleisch- und Milchproduktion brauchen wir viel Futter, Platz, Energie und Wasser.

Umwelt und Tiere sind die Leidtragenden also letztlich auch wir selber. Eine umwelt- und tierfreundliche Haltung ist meistens aufwändig und teuer. Deshalb haben qualitaiv hochwertige tierische Produkte zu Recht ihren Preis.

Wenn ihr tierische Produkte kauft, achtet auf das Tierwohl, die Schadstoffbelastung und den Lieferweg. Ein Bio-Käse aus Argentinien ist nicht klimafreundlich, wenn ihr ihn in Deutschland esst. Für Weideflächen werden Wälder gerodet mit katastrophalen Folgen für die Menschen und Tiere in den betroffenen Regionen und für das Weltklima.

=> Wenn du erstmal noch weiter Fleisch oder Fisch essen möchtest, kannst du in deinen gewohnten Rezepten einige Zutaten tierischer Herkunft mit selbstgemachten pflanzlichen Zutaten ersetzen : Z.B. die selbstgemachte Hafersahne für Soßen oder Hannas Mayonnaise im Nudel- oder Kartoffelsalat oder auf dem Hamburger.


Mit dem Auto oder zu Fuß?

Wenn man ein Auto hat, ist es sehr verführerisch, es auch für kurze Strecken und für kleine Einkäufe zu nutzen. Zu Fuß zum Einkaufen gehen oder mit dem Rad fahren hält fit und schont das Klima. Vielleicht kannst du auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen.


Energiesparen beim Kochen

Auch das ist Klimakochen: Es muss nicht immer alles so heiß gekocht werden wie wir denken: Pasta kannst du z.B. ohne weitere Wärmezufuhr nach dem Aufkochen bedeckt garziehen lassen. Das funktioniert auch bei anderen Gerichten. Es ist erstaunlich, wie viel mit der Restwärme des Herdes gegart werden kann :) - besonders, wenn du einen Dampftopf benutzt.

Ich bereite manchmal in einer Pfanne zwei Komponenten gleichzeitig zu, z.B. geschmortes Gemüse und Bohnen. Auch das spart Energie - und beim Abwaschen Spülmittel und Wasser.


Probiert auch mal kurz gegartes oder rohes Gemüse...

Das spart Energie und ist meistens reicher an Mikronährstoffen: Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Rohes Gemüse finde ich super lecker: Im Winter ist fein gehobelter Kohl mit Vinaigrette eine tolle Alternative zum Grünen Salat. Auch Sandwiches gibt rohes, fein geschnittenes Gemüse den extra Pfiff.


Achtet darauf, was ihr trinkt!

Erfrischungsgetränke enthalten oft viel Zucker und sind stark verarbeitet. Das gilt auch für Alkoholische Getränke. Auch Kaffee und Tee verbrauchen viel Energie und Wasser bei der Produktion. Für die Flüssigkeitsaufnahme sind Wasser, Tees und Infusionen aus Obst oder mit Wasser püriertes Obst eine Alternative mit vielen Varianten.


Wie ist das mit den Snacks?

Industriell verarbeitete Snacks wie Chips, Dips und Kekse könnt ihr durch Nüsse, Obst, rohes Gemüse mit selbstgemachten Dips und durch Selbstgebackenes ersetzen.


Wie sieht es bei dir/euch aus? Macht eine (Familien)analyse:

Wie sieht es in unserem Einkaufswagen aus?

Was trinken / essen / snacken wir?

Was ist uns wichtig, obwohl es nicht klimafreundlich ist?

Worauf könnten wir gut verzichten?


Quellen/Literatur:

(1) Potsdam Institute for climate impact research https://www.pik-potsdam.de/en/news/latest-news/eat-lancet-report (03.10.2025)


vgl. Noleppa, Steffen/agripol GbR: Klimawandel auf dem Teller (2012), WWF Deutschland, Berlin, https://www.wwf.de/static/content/e-learning/data/studie_klimawandel_auf_dem_teller.pdf (Stand 20.06.2023)


vgl. Reinhardt, Guido; Gärtner, Sven; Wagner, Tobias: Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland (2020), Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/dokumente/ifeu_2020_oekologische-fussabdruecke-von-lebensmitteln.pdf (Stand 20.06.2023)

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